Am 02.Februar hat der OV Grüne Metzingen zu der Veranstaltung „Wärmewende und Heizung 2.0“ ins Foyer der Stadthalle eingeladen. Gekommen waren so viele Interessierte, dass kurzfristig noch viele Stühle aus der Stadthalle noch ins Foyer getragen wurden. So lauschten gespannt mehr als 150 Interessierte, darunter auch mindestens 2 Heizungsfirmen, aus Metzingen den vier Beiträgen, die von Markus Schenk moderiert wurden: Zuerst berichtete Prof. Dr. Bastian Schröter über die Möglichkeiten, die Klimaneutralitätsziele des Landes im Gebäudesektor zu erreichen. Im Gegensatz zum Energiesektor, wo sich schon einiges mit Photovoltaik und Windkraft getan hat, zeigt der Gebäudesektor noch deutlich größeren Umsetzungsbedarf hin zu erneuerbarer Wärmeversorgung. Diese Aufgabe hat die „kommunale Wärmeplanung“.
Herr Schoch von Seiten der Stadtwerke machte deutlich, dass sich in diesem Jahr noch einiges hierbei tun wird und weitere Projekte der erneuerbaren Wärmeversorgung bald der Öffentlichkeit vorgestellt werden. So ist auch Ende 2023 der Zieltermin für die kommunale Wärmeplanung. Herr Renner, Experte der Stadtwerke für Wärmenetze zeigte am Beispiel des schon realisierten Kinderhauses Ermsstraße das Potential der Abwasserwärmenutzung in Kombination mit einer Wärmepumpe und Photovoltaik auf dem Dach. Leider wurde allerdings auch klar, dass diese Form nur einen geringen Anteil der gesamten Wärmeversorgung übernehmen kann.
Mit großer Spannung wurde Herr Raths Beitrag vom Ingenieurbüro Fritz+Rath erwartet: Er zeigte auf, wo normalerweise die Wärmeenergie aus dem Haus verloren geht und zeigt dann anschaulich, welche Dämmungen man vornehmen sollte um den Wärmebedarf und damit die Heizkosten deutlich senken zu können. Glücklicherweise wird die zum Teil recht teure Umsetzung dieser Maßnahmen finanziell staatlich gefördert:
So winken je nach erreichter Dämmung und weiterer Details (Sanierungsfahrplan, Heizungstauschbonus, Wärmepumpenbonus) bis zu 45% Tilgungszuschuss!
Danach gab es noch Zeit für eine Fragerunde und zum persönlichen Austausch.
Letztendlich könnte man 2 Hauptschlussfolgerungen ziehen: Wer den Wärmebedarf und damit Heizkosten sparen möchte kommt um eine gute Dämmung der Wohneinheit nicht herum, vollkommen unabhängig von der Heizung!
Zweitens hilft Verdrängung und Aufschieben wenig, wenn die bestehende Heizung bereits in die Jahre gekommen ist: Man sollte sich frühzeitig mit dem Thema beschäftigen und schonmal überlegen, ob man nicht schon tätig werden möchte, bevor man im Winter auf die Schnelle notgedrungen sich entscheiden muss, was als Konsequenz meist zu keiner optimalen Lösung führt!
Wir hoffen, dass wir mit dieser Veranstaltung bei so manchen Metzinger:innen den Anstoß geben konnten, bei diesem Thema tätig zu werden.
Alle Vorträge finden Sie hier:
A. Schoch und C. Renner | Stadtwerke Metzingen
2023_02_02_GRÜNE_SWM_Kurzvorstellung
2023_02_02_SWM_Wärmeversorgungskonzepte
B. Schröter | HfT Stuttgart
C. Rath | Energieberater und Ingenieur „Fritz & Rath“